Hallo, mir wurde ein Opel Kadett Baujahr 1938 oder 1939 angeboten. Er ist zerlegt, die Karosserie wurde schon geklempnert, der Rest vom Fahrzeug muß noch gemacht werden also Motor, Fahrwerk, Innenraum, Farbe u.s.w. Kann man sich sowas ranholen oder sind die Fahrzeuge nicht zu empfehlen? Wie sind die Opel Kadett aus der Bauzeit und wie ist die Ersatzteilsituation? Ich würde mir ihn erstmal hinstellen und irgendwann mal angehen, nachdem die anderen Projekte fertig sind. Was kann man denn dafür so ausgeben?
Kann man sich bestimmt gönnen. Teile passen auch vom Russen Pobieda. Der war ein Lizenz-Bau der Russen. Mit den Kosten ist es eine Sache. Am besten, Du läßt Dir Rechnungen für die Blecharbeit zeigen. Plus etwa 3.000 Euro für das Auto und schon hast Du den Wert, den der Verkäufer sich ersehnt. Ich schätze so mit etwa 7.000.- Euro, wenn es gut gemacht wurde von einem Mann nach Feierabend. Mit Rechnung werden bestimmt bis 10.000 Euro aufgerufen, aber hoffentlich nicht bezahlt... 4.000 Euro für eine gute Blecharbeit ist ein sehr angemessener Preis.
@Klaus nein, der Olympia ist das nächst größere Modell, ich meinte den Kadett
@Michael stimmt, der Moskwitsch sah auch noch so aus, aber ob es deswegen besser Teile gibt? ich weiß nicht wie stark der in der DDR vertreten war. Der Kadett wurde zu DDR zeiten auseinander genommen, vom Besitzer geklempnert und dann kam die Wende. Er steht seit ca. 20 Jahren in der Garage in der er demontiert wurde und die Teile liegen auch seit dem im selben Regal. Ich denke 7000.- Euronen sind etwas viel. Bei autoscout ist grad einer drin der ist schon lackiert für 4800.-Euro. Ich muß mich erstmal ein bißchen schlauer machen über die Vorkriegkadetts und mir die Sache nochmal durch den Kopf gehen lassen, er läuft mir nicht so schnell weg. Wie gesagt erstmal will ich noch den BMW und eine NSU fertig machen. Danach könnte man den Opel in angriff nehmen so in ca. 10 Jahren.
in der markt 4/93, in der praxis 10/97 und in der Motorklassik 9/85 sollen Artikel vom Vorkriegskadett drin gewesen sein, kann mir jemand die Artikel per PM zukommen lassen?
So nun hab ich keinen Platz mehr. Ich habe am Sonnabend mit meinem Schwager den Kadett geholt. Es war wieder bestes Anhängerfahrwetter, nur als wir den Barkas damals abgeholt hatten lag mehr Schnee, dafür hatten wir aber damals wenigstens ein Allradzugfahrzeug. Diesmal mußten wir den leeren Transporter nehmen damit wir die Teile auch wegbekommen. Naja ging ja auch alles gut,selbst die Polizeikontrolle brachten wir mit einem Hinweis auf unsere ausgefransten Zurgurte hinter uns. Ich hab den Opel erstmal in die Ecke geschoben, schließlich sind vorher noch die beiden anderen Projekte dran. Aber ein bißchen schlau machen kann man sich ja schon mal, und da gucke ich schon mal ganz schön doof aus der Wäsche. Eigentlich müßte es ja ein K38 sein da der 4 türer nur von 1938-1940 gebaut wurde. Aaaber auf dem Typenschild steht 11234 also der Vorgänger und die Motorhaube hat mehrere Schlitze nicht so wie der K 38 der ja nur 2 Schlitze hat. Die Winker sind auch vorne an der Asäule aufgesetzt und nicht in der Bsäule versenkt wo sie eigentlich sein sollten. Ob das einer der ersten 4türer ist wo die Serie noch nicht voll umgestellt war? Kann da mal jemand Licht ins dunkel bringen? Wo sitzt eigentlich die Fahrgestellnummer am Fahrzeug?
Gratulation! Passe bitte mit den gefundenen Nummern auf. Früher wurde oft jedes Karosserie-Teil mit einer Karosserie-Nummer vesehen, weil viel Handarbeit und passend-machung.
wie Michael bereits, richtig empfohlen, eingemeldet hat, Deine Befunde > Erkenntnisse sind ernst zu nehmen, jedoch nicht wie Gesetztestexte zu werten. Hierzu ein kurzer Geschichts-Rückblick:
Den Kadett (S-11234) gab es ab Nov. 1936, im Dez. 1937 kam der K38 ins Angebot. Ab 1938 gab es im DR erhebliche Rohstoff-Knappheit, welche zum ab März 1939 gültigen Schell-Plan führte. Neben wenigen weiteren Herstellern war Opel von den angeordneten Maßnahmen ausgenommen, nicht jedoch von den Folgen.Die Reichsregierung forderte zwar trotzdem Produktionssteigerungen, gleichzeitig aber auch Typenbeschränkungen. Um all dies zu erfüllen, wurden häufig aus Lagerbeständen Teile angepasst, welche eigentlich als ET für andere Baureihen vorgesehen waren (, deren Produktion ausgesetzt werden musste - die Teile also nicht mehr in der vorhandenen Menge bevorratet gebraucht wurden). Das die Li4 die Winker (wie) die Li2 an die A-Säule gesetzt bekam, ist ledeglich ein Beispiel von sicher weiteren zu findenden Möglichkeiten. Natürlich können viele (weitere) Anpassungen auch in den Kriegsjahren bzw. danach noch erfolgt sein. Es bleibt auch zu prüfen, ob der Wagen nicht aus SU-Landen kommt. Ab Juni 1946 rollten die Züge mit Original-Opel-Vorkriegs-Produktions-Strassen und -Fertigungsteilen, hier vorrangig Kadett-Material, Richtung Moskwa. Die ersten ab 1947 angebotenen Moskwitch (= dt. Sohn Moskaus) 400 waren somit zu 100% aus Zwischenkriegs-Opel-Teilen zusammengebaut, deren Anteil erst im Laufe seiner 12-jährigen SU-Produktionszeit (bis 1959) bis auf 10% sank. Ab 1950 wurden diese SU-Opel auch im Westen (kein-DDR-Verkauf) als Neuwagen angeboten, etwa 10% (~14.000)der Gesamtproduktion kamen so ins mittlere Zentral-Europa (zurück). Erst, als die Original-Opel-Zwischenkriegsteile verbaut waren, konnte man die weiteren (nun endgültig Nachkriegs-)Modelle an ihren Abweichungen zu den Erstlingen unterscheiden: Lenkradschaltung, Scheibenwischer oberhalb der Frontscheibe angesetzt, usw.. Nebenbei, das Brandenburger Opel-Zweigwerk fertigte den/die Kadett(en) noch bis 1940 mit dem Motor des P4.
Soweit meine Zusammenfassung 70- > 50-Jahre-alter Unterlagen bzw. deren Neudrucke, mit vielen Grüssen gesendet von
Also das er aus der SU kommt glaube ich nicht, da er ein Opel Typenschild hat. Bei der Motorhaube mit den vielen Schlitzen leuchtet mir das ein das die aus Ersatzteilbeständen kommen könnte. Bei den Winkern kommt mir garkeine Idee eigentlich müßten sie ja in der B-Säule versenkt sein, aber an meinem sind die B-säulen vollkommen glatt auch von hinten also nicht mal zugeschweißt worden. Vielleicht wurde er in der DDR mal neu aufgebaut und man hat dann die B-säulen vom Moskwitsch genommen, denn die hatten als dann Blinker aufkammen keine Winkervertiefungen mehr. Nur warum baut jemand wieder Winker an obwohl in der DDR auch Blinker vorgeschrieben waren? Wenn jemand Bilder vom 4türer hat bitte einstellen auch vom Moskwitsch. Hat jemand Infos in welchen Farben der Kadett damals gebaut wurde?
@FrankWo ich bin immer wieder von deinem Archiv begeistert und auch das du darin so schnell antworten findest und uns unwissenden weiter hilftst dafür möchte ich dir mal danken.
wie bereits geschrieben, waren die ersten Moskwitch-400 100% (SU-)Opel, gingen Teile aus, wurden sie weggelassen, bzw. durch Andere ersetzt. Da ab den frühen 50er-Jahren immer mehr durch Eigenleistung nachgelegt werden musste, führte dies ab 1954 zum Moskwitch-401.
habe auch einen K 38, ist aber ein Zweitürer. Bei der Beschaffung von Literatur (in Kopie) war mir die Adam Opel AG behilflich. Die haben eine Abteilung Besondere Aktivitäten oder so ähnlich. Auf jeden Fall waren sie sehr hilfsbereit. Kann mir vorstellen dass sie auch über verwendete Farben und Polsterstoffe Auskunft geben können.
Diese Kadetts mit dem „federnden Knie“ ursprünglich nach dem Erfinder: Debuneet Achse genannt, gelten eigentlich als unverwüstlich. Die Ersatzteilsituation ist ein wenig schwierig; aber es gibt ja das Internet, da muss man sich nur durchkämpfen. Von den damalig ca. 78.000 gebauten Einheiten gibt es in Deutschland schätzungsweise noch 25 Autos, die sich in einem fahrbereiten Zustand befinden, die Reimporte aus Russland nicht mitgerechnet.
Da mein Auto auch mittlerweile 71 Jahre auf dem Buckel hat, kann man ihn durchaus als „rüstigen Rentner“ bezeichnen.
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