Bei der Recherche über Kondor Automobile aus Brandenburg stieß ich auf die Firma De Dion Bouton. Gab es ev. eine Verbindung zwischen beiden Firmen ? Ist es heute möglich noch zu klären, welche dt. Firma in Lizens Automobile von De Dion nachbaute ? MfG Mario Steinbrink aus Brandenburg
Haupt-Nachbaurechte-Nehmer im dt. Kaiserreich war die
Max Cudell Motor Compagnie Aachen - 1897>1907
ab 1899 ...,
... für die allumfassende Rechtevergabe-Erfassung bedarf es technischen Verständnisses sowie frz. Sprachkentnisse - beides habe ich nicht.
Da die Kondor Fahrradwerke AG Brb. nur von 1900>02 mit Motorwagenbau eingetragen sind, sollte man sich für ergänzende Angaben an Fahrrad-Interessierte wenden - die Notierungen in (deutschsprachigen und englischen) Kfz-Papieren beschränkt sich auf wenige (Ab-)Sätze. Gegründet wurde Kondor als 'Liepe & Breest Brb.' - vielleicht gibt das INet damit noch Weiteres frei ...,
Leider geben die Fahrrad-Kataloge von Kondor - Liepe&Breest keine Infos zum Automobilbau her, mir liegen ja einige vor. Die Firma ließ wohl eigene Automobil-Prospekte drucken. Bin nur auf einen Hinweis in einem KFZ-Kennzeichenantrag von 1902 gestolpert, in dem stehen techn. Hinweise zu einem Kondor Wagen, wie z.B. System: De-Dion Bouton.
nun sind zwei Maßnahmen sinnvoll: 01. private Heimatkunde-ForscherInnen, welche den ehemaligen Produktionsstandort mit betreuen, ermitteln - Auskünfte über Gemeinde-(Pfarr-)Ämter 02. Bibliothek des dt. Patentamtes in München - Zentralarchiv papiergestützter Datenträger (auch) zu Kfz-Themen aller Art ...,
De Dion war der größte Motorhersteller um diese Zeit. Viele Firmen die mit dem Automobilbau um die Jahrhundertwende begannen verwendeten sich auf die einfachen, leichten und leistungsfähigen Motoren. Auch wenn ein Anderer Hauptrepräsentant war hat er wohl gerne Motoren weiterverkauft. Im Typenzeugnis stand dann unter Hersteller des Motors eben Patent De Dion oder System de Dion. Dass zeigte dem Kunden dass er zumindest beim Motor keine Probleme bekommen konnte. Vd12
DeDion-Bouton F-Paris & ab 1897 -Puteaux/1883>1932
Ab 1883 bauten die beiden Mechaniker Bouton und Trépardoux in der Firma des Grafen Albert de Dion (3-Rad-)Dampfwagen. T. entwickelte dabei die DeDion-Achse. 1894 begannen die Versuche mit Benzin-Motoren. T.verließ die Firma, weil er diese für Zeitverschwendung hielt. Ab 1895 gab es DeDion-Bouton Sport- 2- & 3-Radfahrzeuge mit diesem Erst-Motoren-Typ, ab 1900 auch 4-Rad-Fahrzeuge. Ab 1903 gab es für diese auch 2-Zyl-Motoren, ab 1905 4-Zyl-Modelle. Ab 1910 waren auch V8-Motoren zu haben ... ... das letzte DeDion-Bouton Auto wurde 1932 gebaut. Die LKW-Produktion endete mit dem 5. Jahrzehnt des vergangenen Jahrhunderts. Die verbliebenen Fabrikhallen wurden zu Reparaturwerkstätten umgerüstet. --- Es gab also keine De Dion (nur Geld- & Namensgeber) und auch keine Bouton (Techniker). Die Dampfwagen wurden als DeDion-Bouton&T. vermarktet.
Der (erste)DeDion-Motor war ab 1895 erhältlich: 1 Zyl., 498ccm, 4,5PS. Eingebaut wurde er in die zeitnah angebotenen marke-eigenen Vuituretten/Dreirad-Wagen sowie an Mitbewerber verkauft. Die Kondor-Wagen hatten 5PS-1Zyl.-Motoren/System-DeDion. Auch waren sie Dreirad-Wagen, gemäß Überlieferung ebenfalls nach DeDion-Vorbild. Eine Lizenz-Vergabe ist (in meinen Unterlagen) nicht benannt. Ob durch Mindest-Abwandlung eine Nachbau-Genehmigung umgangen werden konnte/sollte, kann also ledeglich vermutet werden ...,
Na super - hier ist die Nachfrage also nochmal zu finden. War eben bei Kondor - da hätte ich mir eine halbe Stunde Bücherwälzen sparen können
Was soll´s - hier nochmal der Text aus dem anderen Thread, auch wenn evtl. schon einiges gesagt wurde:
Z.B. Adler/Frankfurt hat um 1900 mit DeDion Dreirädern in Lizenz begonnen.
Auch Cudell in Aachen hat so begonnen mit dem Fahrzeugbau mit Benzinmotoren. Hier gabe es sowohl Nachbauten der Dreiräder als auch der 3,5 PS Voiturette.
Insgesamt gab es 140 Firmen weltweit, die mit DeDion Motoren ausgestattet wurden! (Lizenzbauten oder original von De Dion) Davon habe ich zwar keine Liste - mit etwas detektivischem Eifer wird man aber über das Netz sehr viel mehr herausbekommen.
Darüberhinaus gab es auch zahlreiche "Raubkopien" von frühen DeDion Fahrzeugen, wie etwa von Humber/GB oder Pierce-Arrow/USA...
Links zwei Cudell-Anzeigen mit De Dion fahrzeugen - rechts ein Adler De Dion:
ich werde bei der nächsten mir als Doppel-Einmeldung auffallenden Thematik einen Vermerk zur Weiterführung nur unter einer Überschrift anfügen. Auch wenn ich kein Mod. bin, wird man mir diese Anmaßung sicher durchgehen lassen, um solche Lagen, wie die Deinige heute, zukünftig auszuschließen - bin ja täglich mindestens 1x-hier, sodaß es rechtzeitig auffallen wird ... --- Die Kondor-Werke waren für den Kfz-Sektor oft zu klein, um auch nur textlich in den Mittelklasse-Enzyklopaedien/E genannt zu werden. Bei knapp 50 überlieferten Wagen innerhalb der 3 Baujahre tut sich wohl auch das Stadtarchiv-Brandenburg schwer, etwas zu finden. Wesentliche Unterschiede zu den zeitnah um die vorletzte Jahrhundertwende angebotenen Original-DeDion wird es ohnehin nicht gegeben haben können. Nebenbei: Die besten E-Werke gibt es in englischer Sprache. Da werden Deutschlands kleinste aus den Gründerjahren ohnehin nur textlich erwähnt, aber wenigstens dies ...,
Die Nutzung des VFV-Automobil-Forums ist nach der Registrierung mit einer gültigen E-Mail-Adresse kostenfrei.
Die eingegebenen Daten werden beim Betreiber des Forums (www.xobor.de) gespeichert und vom Veteranen-Fahrzeug-Verband (VFV) nicht für Werbung
oder ähnliche Zwecke verwendet.