habe hier ein Bild eines Fahrzeuges aus den frühen 20er Jahren . Vermutlich deutsches Farbrikat einer heute eher unbekannten Marke?! Wie z.B: Alfi, Baer, Bolle Fiedler, Fafag, Gridi, Hage-Moto, Hataz, Miniumus, NUG oder Omikron? Irgenwelche Ideen? Karosserie nennt man wohl Skiff oder? Kühlerfigur vermutlich Zubehör?
Ähnliche Form-Figuren, hier wohl Modell "(Eis-)Vogel", bediente auch der Zubehör-Handel. Alles, was (zeitnah) sittlich nicht zu beanstanden, bzw mit Obrigeits(in)signien nicht zu verwechseln war, konnte geliefert werden - als Motorhauben-Stander, aber auch tatsächlicher Kühler-Schraubverschluss-Aufsatz. Vernickelt kostete ein Schraubverschluss um 7;--RM. Das Figur-Motiv lag um weitere 30;--RM. Beides zusammen in Edel-Material und verchromt hieß ~80;--RM - Edel-Aufschläge ab 75% waren üblich - 01,00RM/1928 ---> 09,70€/2010 ...,
Gegen die F-Herkunft, abseits von Form-Vorbildern, steht die Links-Lenkung. Vielleicht ist es ein Ego (Berlin) 4.14PS/1923>25. Mit <300 Arbeitskräften bekannteste, auch auf Klein(st)wagen-Umbau-Aufträge angewiesen seinede KB-Firma, welcher häufige Bootsheck-Abschluß-Formen zugeordnet wurden, ist Kathe & Sohn/Halle-Saale bzw das Zweigwerk Chemnitz ...,
Pluto-Wagen waren links-gelenkt, mit nur einer Tür, diese auf der Fahrerseite. Der Frontkotflügel-Auslauf war gerade ausgerichtet ..., ... Wagen-I ist ein 4.20PS/1926. Beim Pluto-Amilcar wurde die Rechtslenkung beibehalten, hier Wagen-II als 5.65PS-Ro1 ...,
Der Schlüssel für dieses Fahrzeug liegt in den Felgen. Es sind hier so Art Bremstrommeln von denen aussen die Speichen weggehen. Normalerweise wird die Trommel wenn sie am Rad befestigt ist mit den inneren Speichen verbunden und aussen ist nur eine kleine Nabe zu sehen. Hier sind die Felgen vorne und hinten mit der selben Trommel versehen. Vierradbremsen? Ab 1925 fast Standart Die gezeigten Pluto haben keine Vorderbremsen und andere Felgen. Vd12
Das ist ein auch ein guter Punkt! Bremsen könnten natürlich auch nachgerüstet sein. Von der Form her würde ich das Fzg bis max 1925 schätzen. Pluto ist also fast sicher durch die beiden vorigen Beiträge widerlegt. Da capo!Jochen
Update: ich hatte das Bild auch in einem anderen Forum eingestellt. Es handelt sich vermutlich um einen Peugeot 172. Gebaut von 1922 -1929. Bei diesem Fzg dürfte es sich eher um ein früheres Modell handeln, also 1922 oder 1923. Das Modell wurde auch als Quadrilette bezeichnet.
Über Lizenzen ---> Kopien ist Einiges denkbar. Meist kamen diese Klein(st)wagen nicht über den Regionalbereich ihres Herstellers hinaus. da im Nachbarbezirk bereits ein weiterer Hersteller/Händler seine Kundschaft mit artverwandten Fahrzeugen und Standortvorteil bewarb. Viele Kriegsbedarfs-/Flugzeug-Hersteller flüchteten nach dem Wk.I in die zivile Kfz-(bedars)Produktion. Man erwarb Lizenzen (> zeitlich begrenzte Nachbau-Genehmigungen), bei welchen häufig nur wenig mehr als der Kühler als Träger des (eigenen) Firmen-Signums formal geändert wurde. Ausfuhr-Peugeot des Typs 172 (8,7Tx-gebaut) waren Rechtslenker mit Einzeltür-links. Bleibt die Frage nach dem Foto-Aufnahme-Standort. Die Kühler-Figur kann als Löwe durchgehen: http://tinyurl.com/Loewe-ab-1910 Sonderausst.: http://tinyurl.com/Loewe-ab-1925 ...,
Ein freundlicher Vorkriegs-Peugeot Fachmann konnte noch folgendes beitragen: Ich zitiere: Neben der hier zu sehenden Version mit zwei nebeneinander (vermutlich, genau kann man es nicht erkennen) liegenden Sitzen gab es zeitgleich und mit identischer Technik auch Quadrilettausführungen des 172 mit aus steuerlichen Gründen hintereinader versetzten Sitzen auf einem schmaleren Chassis.
Die Autos gehörten in die 5 HP-Klasse (Konkurrent z.B. Citroen Treffle) und leisteten 11 PS auf 667 ccm. Maximale Geschwindigkeit 55 - 60 KM/H, Verbrauch ca. 5 Liter/100 KM. Gebaut im Werk Beaulieu 8.705 Stück (Fahrgestellnummern 4001 - 12705). und weiter: die "Quadrilette-Ausführung" ist die, bei der die Sitze seitlich versetzt sind. Gibt es vom Typ 161, 172 und (ganz selten) auch noch von der letzten Weiterführung der Baureihe, dem Typ 190. Grund dafür war, daß die dadurch mögliche schmalere Spur steuerlich als Motorrad gewertet wurde und somit viel billiger war als ein Automobil . Ende der zwanziger Jahre wurde die Steuerformel geändert, dadurch entfiel dann der Grund, Quadriletten zu bauen (ähnlich in England mit den Dreirädern).
Die Tür nur rechts - bei Ausführungen für Länder mit Rechtsverkehr - bzw. nur links für die Exporte in die angelsächsischen Bereiche hat (außer der Kostenersparnis bei der Produktion) ebenfalls gesetzliche Gründe. Eine zeitlang Anfang der zwanziger Jahre war es in französischen Städten nicht erlaubt, beim Parken auf der Straße zur Fahrbahn hin auszusteigen. Man versprach sich davon wohl einen Rückgang von Unfällen mit Personenschaden. Beim Peugeot und einigen anderen Kleinwagen hat man dann gleich Nägel mit Köpfen gemacht und die Tür ganz gestrichen. Übrigens gibt es auch Taxiausführungen größerer Fahrzeuge, bei denen man nur von der Gehwegseite aus einsteigen konnte.
Mit der rechten Tür also ein Aufnahmeort in Deutschland denkbar. Merci!
Die Nutzung des VFV-Automobil-Forums ist nach der Registrierung mit einer gültigen E-Mail-Adresse kostenfrei.
Die eingegebenen Daten werden beim Betreiber des Forums (www.xobor.de) gespeichert und vom Veteranen-Fahrzeug-Verband (VFV) nicht für Werbung
oder ähnliche Zwecke verwendet.