Grüße aus der Hansestadt Rostock. Mein Name ist Matthias Rehberg, ich bin 45 Jahre jung. Der Oldtimervirus hat mich eigentlich schon viele Jahre im Griff. Jedoch habe ich mir erst vor kurzem den Traum mit einem Vorkriegsfahrzeug erfüllt. Aber erst zum Werdegang. Seit der frühen Jugend bin ich mit MZ und Simson aufgewachsen. Gab es ja nach der Wende bei uns wie Sand am Meer. Die meisten „Kisten“ waren damals schon älter als ich. Mein 1960er Touren-AWO habe ich mir schon mit 17 gekauft und mit Anfang 20 folgte dann der erste vierrädrige Oldtimer. Ein IFA F8 Pritsche, den ich leider später wegen Platz und Geldmangel als Lehrling und Jungfacharbeiter wieder abgeben musste. Während des Studiums fuhr ich dann mein treues Opel Rekord C Coupe. Nach ein paar Jahren Pause (Familie, Haus etc.) habe ich mich vor 7-8 Jahren wieder den Oldtimern gewidmet und meine MZ und Simsons (glücklicherweise habe ich einige knapp 15 Jahre eingelagert) restauriert. Letztes Jahr konnte ich dann eine NSU ZD 201 von 1933 im guten Originalzustand mit einige Unterlagen nach 60 Jahren Garagenschlaf erstehen. Diese restauriere ich aktuell, aber nur die Technik, die Patina bleibt erhalten. Mit der NSU als Vorkriegsmaschine der frühen dreißiger Jahre folgte auch der Wunsch nach einem Auto, an dem ich in den nächsten Jahren herumschrauben kann. Und dann kam…. Ein Ford BB Lastwagen von 1933.
Warum ein LKW? Weil Vorkriegs-LKW´S eher selten sind. Weil ich meinem F8-Pritsche immer noch nachtrauere. Weil ich das Kultige mit dem Praktischen verbinden kann. (Die Blicke, wenn ich damit beim Baumarkt mal Bretter abholen fahren werde 😉) Oder einfach nur die Geschichte des Ford. Gebaut wurde mein Ford in Köln. Das genaue Baujahr konnte ich durch die FIN anhand verschiedener Listen im Netz auf Anfang 1933 eingrenzen. Gleiches gilt für das Emblem am Kühler. „Ford Deutsches Erzeugnis“, welches wohl auch erst ab 1933 verwendet wurde. Ich denke und hoffe, dass ich während der Restauration auf verschiedenen Teilen noch weitere Daten bzw. Kennnummern finden werde, um das Baujahr genau einzugrenzen. Ausgeliefert wurde der Ford BB hier in Rostock. Darauf verweist die Händlerplakette am Fahrzeug. Später muss er dann in Berlin auch als eingezogener LKW bei im Einsatz gewesen sein, worauf das hintere Kennzeichen IA – 77325 und Reste vom Wehrmachts-Beige noch hinweisen. Gekauft wurde der Ford nach der Wende in Greifswald und ist jetzt nach 30 Jahren Einlagerung in BaWü wieder in Rostock angekommen.
Wie ihr seht, handelt es sich um ein komplettes Restaurationsprojekt, welches ich mir für die nächsten Jahre vorgenommen habe. Ich denke, dass ist ein realistischer Zeitrahmen. Direkt nach dem Kauf habe ich ihn erstmal mit Druckluft gereinigt und eine erste Bestandsaufnahme durchgeführt. Ganz klar, dass nach fast 90 Jahre nicht mehr alles original ist. So sind die Scheinwerfer, Teile der Elektrik und Ausstattung zu DDR-Zeiten ersetzt oder nachgerüstet worden. Auch ist der Motor nicht mehr der originale BB, sondern ein Mix aus einem amerikanischen Diamond-B-Motor Werks-Ersatzmotor), einem deutschen Nachkriegs-Zylinderkopf. Im Gesamteindruck erscheint mir der LKW aber in einem kompletten zustand mit guten Originalsubstanz. Ab Dezember solle die Restauration losgehen. Bis jetzt habe ich die Zeit genutzt um reichlich Literatur und auch ein paar Teile zu beschaffen. Wer selber auch ein BB Lastwagen besitzt oder auch wichtige Hinweise geben kann, darf sich gerne melden. Würde mich sehr freuen.
Ich freue mich auf einen guten Austausch an Erfahrungen, Tipps und Erlebnissen. Soweit erstmal von meinem Ford und mir. Viele Grüße Matthias Rehberg
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