Hallo zusammen, ich habe ein altes Auto bekommen und deshalb habe ich mich auch hier angemeldet. Für Autos habe ich mich schon immer interessiert und fahre schon einen neueren Wird-noch-Klassiker. Per Lust-Spontankauf bin ich an einen Chevrolet Open Tourer, Baujahr 1929, 6Zyl. 3,2Ltr. Rechtslenker, gekommen. Das Auto hatte vor zwei Jahren noch Tüv und war mit H-Kennzzeichen zugelassen. Jetzt bei der ersten Fahrt habe ich bemerkt, daß einige, wohl auch Tüv relevante Mängel vorhanden sind. Da dies ein Neuland für mich ist und ich absolut über so alte Autos nichts weiß, hoffe ich hier bei Euch einige Informationen und Hilfe zu finden. Als da wären: Der 3.Gang hüpft bei Lastwechsel heraus. Getriebe heult im Schub fürchterlich. Wer überholt es? Lenkgetriebe hat fürchterlich Spiel. Wer überholt es, oder wo gibt es einen Austausch?. Anlasser hakt öfters. Was ist zu tun - auswechslen? Räder (Holzspeichen) eiern bei "höheren" Geschwindigkeiten,so ab 70 Km/h...wie wuchtet man die??. Bremswirkung der Trommelbremsen ist mäßig - kann man das verbessern? Ihr merkt, mein technisches Wissen und Erfahrung hält sich in Grenzen. Trotzdem möchte ich dieses Auto behalten (weil der Restzutand sehr gut ist und mein Frau, die Kinder und vorallen ich, es wunderschön finden!)und durch den Tüv bringen. Vielleicht könnt Ihr mir ein bisschen helfen? Würde mich sehr freuen. Viele Grüße aus Baden-Württemberg von der schwäbischen Alb. Thomas L.
ich versuche mal als Ferndiagnose ein paar Tips zu geben.
Es gibt durchaus Getriebe aus der Zeit die ziemlich Lärm machen, das muß zunächst mal nichts bedeuten. Das der Gang rausspringt, darf natürlich nicht sein. Konkreten Tip für eine Firma zum Überholen habe ich nicht.
Unter Umständen kann das Lenkgetriebe auch eingestellt werden, dazu wäre ein Werkstatthandbuch hilfreich. Sollte man eh auch haben für Autos, wenn man was selbst machen kann und will. Wie groß ist denn das Spiel überhaupt ? Ein Finger breit oder zwei ?
Der Anlasser hakt... läuft er gar nicht erst an oder spurt er nur nicht ein ? Wenn er gar nicht erst anläuft, kann ein Kontakt verschlissen sein der vermutlich direkt auf dem Anlasser sitzt oder der nur einfach oxidiert ist. Anlasser überholt z.B. die Firma Fideldei.
Die Bremswirkung ist unter Umständen schwach. Viel verbessern kann man da nicht. Es sei denn die Bremsbeläge sind steinalt. Die kann man dann erneuern, ggf. noch die Trommeln ausdrehen lassen. Ansonsten hilft nur vorausschauendes Fahren.
Ich kenne Deine Vorbildung in Sachen Oldtimer ja nun nicht aber bei Fahrzeugen aus dieser Zeit muß man oft deutlich umdenken im Gegensatz zu Nachkriegsfahrzeugen.
Das Spiel ist 3 Handflächen breit ! Es ist absolut abenteuerlich damit zu fahren. Der Anlasser läuft an, bliebt dann aber ruckartig stehen. Er ist bereits überholt worden, lt. Vwerkäuferaussage. Die Bremsen sind ebenfalls überholt worden, trotzdem ist die Wirkung eher schwach. Ein große Vorbildung im Oltimergeschichte und Historie habe ich, allerdings nicht in Technik, da weiß ich nichts- und selber machen kann ich schon gar nichts.......kein Platz, kein Werkzeug. Ich muss ggf. alles machen lassen. Das macht hier allerdings keiner. Ich weiß nicht mal wo ich die neuen Reifen aufziehen lassen kann - da kann hier keiner.
Danke für das Angebot mit dem Repair Manual, das ist sehr kameradschaftlich und ich weiß das auch zu schätzen, aber da ich keine Werkstatt und kaum Werkzeug habe und kein techn. Englisch verstehe, nützt mir das erst mal wenig. Leider.... Erst mal wäre mir geholfen wenn ich das Fahrzeug wieder starten könnte. Anlasser klackt nur noch und Batterie ist aber voll. Mit leichten Hammerschlägchen habe ich es schon probiert....außer das der lackierte Anlasser Macken bekommt - tut sich da nix. Vielleicht noch, daß das Kabel heiß wird....
.............ja also ich vermute jetzt sehr, dass du ein Masseproblem hast. Stell doch bitte ein paar exakte Fotos hier ein, so mit Augendiagnose kann man schon einige Problemchen lösen. Freundliche Grüße Wolfi P.S. hab mich lange Zeit mit einem Whippet Six 1929 beschäftigt - so in etwa Baugleich......
Bin selbst 'draufgekommen: 3.Gang einlegen, Handbremse auf, nach vorne schieben. Es tat einen kleinen "Knacks" und der Anlasser lief wieder - der Motor dann ebenso......dafür habe ich aber jetzt 3Abende gebraucht und unnötigerweise auch noch eine neue Batterie eingebaut.
wow, drei Handflächen breit ist das Spiel. Das habe ich bisher allerdings noch bei keinem Auto gehabt. Hast Du mal nachgesehen ob das Spiel auch in den Umlenkungen zu finden ist ?
Na ja, wie gesagt... die Bremswirkung ist zu der Zeit eben nicht so toll aber es ist schwer das aus der Ferne zu beurteilen.
..ich habe das Lenkgetriebe jetzt mal mit Hilfe eines Bekannten ausgebaut und geöffent. Grausam......kaum mehr Zähne auf den Zahnrad, Schnecke fast flach, Schmiere mit Metallbrösel. Das war's dann wohl.....
Hallo, herzlichen Glückwunsch zum Oldtimer! Mutig, gleich mit einem VK Auto anzufangen...
- Tüv und war mit H-Kennzzeichen zugelassen. Das hat wenig zu sagen, es gibt TÜVs und "TÜVs"... Das die Lenkung in 2 Jahren so marode wird ist eher unwahrscheinlich. Das merkt selbst der dümmste Prüfer.
-Der 3.Gang hüpft bei Lastwechsel heraus. Zahnräder verschlissen.
-Getriebe heult im Schub fürchterlich. Das ist durchaus normal. Ich würde es mal mit einem speziellem Oldtimer Getriebe Öl versuchen. Hat bei mir auch geholfen. z.B. von Penrite oder Millers. Lass Dich von dnen beraten.
-Lenkgetriebe hat fürchterlich Spiel. Wer überholt es, oder wo gibt es einen Austausch? Hier hilft nur mit den Clubs Kontakt aufzunehmen. Vielleicht gibt es dort Nachfertigungen. Austausch gibt es bei solchen Autos nicht. Überholung dürfte schwierig sein. Vor allem weil die Teile ja angefertigt werden müssten. Frag doch mal bei Medidenta Schramm in Oberursel nach (Internet).
-Anlasser hakt öfters. Was ist zu tun - auswechslen? Auto mit ein gelgten Gang hin und her juckeln, geht manchmal. Besser ist es den Anlasser mal auseinander zu nehemen und alles gängig machen. Aber vorher mal den Zahnkranz am Motor anschauen, ob evl Zähne fehlen! Und auf jeden Fall für einen guten Massekontakt sorgen!
-Räder (Holzspeichen) eiern bei "höheren" Geschwindigkeiten,so ab 70 Km/h...wie wuchtet man die??. Ähäm, wie schnell fährt das Auto denn Spitze? 70-80 ist eine durchaus angebrachte Geschwindigkeit, die auch dem Auto nicht "weh" tut. Im übrigen (siehe Handbuch) werden normalerweise Gewichte auf die Räder geschraubt. Das ist allerdings recht grob. Ansonsten müssen die Räder von einer Radspannerei (schau mal in der Markt) zentriert werden. Diese Räder werden nicht gewuchtet. Ein Tip noch: wenn die Speichen der Holzräder wackeln oder lose sind, Räder einige Zeit ins Wasser legen, damit die aufquellen.
-Bremswirkung der Trommelbremsen ist mäßig - kann man das verbessern? Nein, nur Vorausschauenende Fahrweise wirkt hier als Bremse. Aber, die Frage ist wer das gemacht hat. Eine "normale" Werkstatt klebt einfach neue Beläge ein und das wars dann. Reicht aber nicht! Abgeshen davon das die Bremstrommel ok sein muss, also Rundlauf und Fläche sauber. Kann man ja ausdrehen lassen. Solche neuen aufgeklebten oder genieteten Beläge werden am Auto(!) mit einem speziellen Drehgerät auf die Maße der Bremstrommel abgedreht. Macht auch Medidenta Schramm. Die Bremswirkung ist dann verblüffend gut. Natürlich nicht wie bei einem modernen Auto, aber immerhin wesentlich besser.
In dem Sinne. Nicht entmutigen lassen. Die Suche nach Ersatzteilen, geeigneten Betrieben, Werkstätten macht den Reiz eines Vorkriegs Oldtimers erst aus. Die Befriedigung eine Lösungs gefunden zu haben ist dabei 1000x grösser als wenn man in einem Katalog Ersatzteile für einen Nachkriegsoldie heraussucht. Das Letztere ist gähnend langweilig. Wenn man dann noch die Karre auf der Strasse, die Technik im Griff hat und die Karre läuft einigermaßen. Wow...
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