ich beschäftige mich derzeit mit der Biografie des deutschen Künstlers (Kunstmalers) Hans Nowak (* 15.5.1922, + 15.7.1996)
Dieser hat sich in den 50er-Jahren in Braunschweig ein rotes Fuldamobil als Zweitwagen gekauft - es gibt Fotos von dem Gefährt mit Besatzungs-Kennzeichen (also mehr oder weniger lange vor dem 1.7.1956 zugelassen) - mit Heckklappe und kleiner Heckscheibe darin, mit vor den Türen heruntergezogenen Regenrinnen sowie mit Aufsatz-Blinkern auf den vorderen Kotflügeln (zusätzlich zu den serienmäßigen Blinkern oben an den B-Säulen). Über eine ggfs erfolgte Umkennzeichnung auf das neue Kennzeichen-System (Übergangsfrist bis Mitte 1958) ist mir nichts bekannt. Insofern könnte das Fahrzeug vor diesem Stichdatum verkauft oder abgemeldt worden sein.
Gekauft hat Hans Nowak das Fuldamobil in einem Fahrrad-Geschäft in Braunschweig. Bei einem winterlichen Kettenriß in der Region Lüneburger Heide hat ein Mechaniker aus diesem Fahrradgeschäft die Reparatur am Ort des Defektes bei Schneefall durchgeführt (Anreise per Motorrad zusammen mit dem Künstler). Der Kauf muss etwa Mitte der 50er-Jahre gewesen sein (1954/55). Irgendwann 1955/1956 besuchte Hans Nowak mit dem Fuldamobil seine Geburtsstadt Halle/Saale (das Auto-chen sei dort sehr bestaunt worden). Eine Reise nach Paris nicht lange nach dem Kauf hatte er sich damit nicht zugetraut. Dafür benutzte er noch sein erstes Auto (VW Käfer), den sonst sein Bruder für Auslieferungsfahrten zu Galerien nutzte.
Die Heckklappe mit kleiner Scheibe entspricht der Variante "S1" oder "S2", die vor den Türen heruntergezogenen Regenrinnen sollen (so las ich mal bei Auto-Bild...) auf "NWF" Wilhelmshaven als Produktionsstätte hinweisen (wo 1954-1955 Fahrzeuge in Lizenz gebaut wurden), dies ist in dem ersten Foto des Abschnittes "70 Jahre Fuldamobil" zu sehen: ( fuldamobil.de/70-jahre-fuldamobil-2/#jp-carousel-1041 ). Die Aufsatz-Blinker vorn auf den Kotflügeln habe ich bisher außer 1x bei Pinterest (Fahrzeug in grün...) noch nirgendwo gesehen.
Gibt es hier vielleicht Jemanden, der etwas über die Fuldamobil-Händler-Situation im Braunschweig der 50er-Jahre weiß? Herr Krotil konnte dazu leider keine Mitteilung machen (außer einer freundlichen Antwort...). (Da das Foto 70 Jahre alt ist, erlaube ich mir mal, es hier zu zeigen...) Viele Grüße, Wahnfried
01. Das Foto zeigt einen S-2 - 11.1954 > 08.1955/~430x. Mit dem Produktionsbeginn wurden parallel aus Restbeständen noch S-1 gebaut. Dies galt auch beim Baubeginn des S-4 (11.55>10.56) für den S-2. (Der S-3 war ein 02.56 2x-gebautes Versuchs-Fahrzeug).
02. Die KeZe-Umstellung lief keineswegs so wie vom Gesetzgeber vorgegeben. Es begann wohl pünktlich mit der Zuteilung für Neuwagen. Ummeldungen folgten nach Zeit und Material. Häufig ging den Prägefirmen das Rohmaterial aus, sodass die bundesweit letzten Ummeldebegehren erst im Laufe des Jahrzehntendes 1960 bedient wurden.
03. Wie es um BS war, sollte aus dem Tageszeitungs-Archiv erlesbar sein. Welche (Fahrrad-)Händler auch Fulda-Mobile vermittelten (Reklame-Anzeigen), ebenso.
04. Alles Weitere sollte über Heimatforscher zu erfahren sein. Ihre Namen sind über Stadt-Büchereien bzw Buchhandlungen zu ermitteln. Vielleicht kann auch ein Stadt-Archiv helfen.
danke für die Info zu Typ und Bauzeit des Kleinwagens!
Die Info zur zögerliche Umnummerierung erweitert zumindest die Vorstellung, bis wann der Maler das Fuldamobil wieder abgegeben haben könnte.
Die Braunschweiger Tageszeitungen aus der Nachkriegszeit suche ich sowieso von Zeit zu Zeit auch zu anderen Ereignissen durch, da kann ich auf die Anzeigenseiten achten.
Heimatforscher muss ich mal heraussuchen, guter Tipp...
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