Hanomag Personenwagen„Hanomag ? Klar, kenn' ich; die haben doch Schlepper gebaut". Das ist eigentlich ein Standartspruch, wenn die Rede auf das hannoversche Unternehmen kommt. Dass die Hanomag in den Jahren 1924-51 etwa 100.000 PKW gebaut hat, ist bis heute weithin unbekannt. Dabei kamen durchaus einige Neuerung in der deutschen Automobilindustrie aus Hannover. So war zum Beispiel der Hanomag 2/10, auch „Kommißbrot" genannt, der erste deutsche auf dem Fließband gefertigte Kleinwagen. Dieser erste Pkw "Made by Hanomag" kann mit seinem günstigen Kaufpreis und seinem kleinen 500 ccm-Ein-zylinder-Triebwerk als der erste „Volkswagen” angesehen werden. Seine 10 PS scheuchten das 340 kg schwere Wägelchen auf immerhin 60 km/h. Während seiner vierjährigen Bauzeit wurde das Auto in verschiedenen Varianten vom Roadster bis hin zum Kleinlastwagen angeboten.
Erfolgreicher „Konstruktionsfehler" – der 2/10 sollte nach den Absichten seiner Konstrukteure Carl Pollich und Fidelis Böhler eigentlich ein Leichtmotorrad werden.
Die beiden gründeten 1923 in Berlin die Kleinmotorwagen AG. Da diese aber nicht eben üppig mit Geld ausgestattet war, wäre die Reise nach zwei Prototypen beendet gewesen. Hanomag-Aufsichtsratvorsitzender Paul Klapproth sah jedoch die sich bietende Chance und übernahm beides: Prototypen wie auch Konstrukteure.
Liliane Roehrs, erfolgreiche Rennsportlerin der zwanziger Jahre mit dem Kommißbrot
Da die Konkurrenz natürlich nicht schlief, musste auch bei Hanomag weiter entwickelt werden. Im Jahr 1928 erschien als Nachfolger des 2/10 der 3/16, ein zweisitziges Cabriolet mit 16 PS aus 750 ccm, das bereits eine Höchstgeschwindigkeit von beachtlichen 75 km/h erreichte. Abgesehen von Größe und Optik des Wagens war als weitere Neuerung der Motor aus dem Heck in den vorderen Teil des Wagens gewandert.
Die nächste Stufe der Entwicklung folgte 1933. Mit den Modellen „Kurier" und der etwas abgespeckten Variante „Garant" stellte Hanomag zwei Fahrzeuge vor, die schon von ihrer Größe und Anmutung her dem Kleinwagensegment weit entwachsen waren.Auch der 23 PS leistende 1.100 ccm-Vierzylinder-Motor erschloss neue Dimensionen von Kraft und Fahrkomfort.Werbefoto des Hanomag 3/16 von 1929 Hanomag Garant als Cabrio-Limousine Hanomag Kurier als Limousine.
Im Jahre 1934 folgte der Hanomag Rekord, der mit einem 1.500 ccm mit 32 PS ausgestattet war. Eine herausragende Innovation an diesem Fahrzeug war die Abkehr von der Thermosyphon-Kühlung hin zur Wasserpumpe und der Schritt, von seiten- zu kopfgesteuerten Motoren. Der Rekord wurde von 1934 bis 1940 als Limousine und Cabriolet gebaut. Ab 1937 wurde auch ein Dieselmotor mit 35 PS angeboten.
Hanomag Rekord zweitürig Geräumige Ganzstahl-Karosseriedes Herstellers Ambi-Budd
Ebenfalls im Jahr 1934 erschien eine besonders elegante und leistungsstarke Variante des Rekord, der Hanomag Sturm. Dieser war mit einem 2,2-Liter, ab 1937 2,3-Liter-Sechszylinder-Motor ausgestattet, der anfangs 50, später dann 55 PS lieferte. Das Auto wurde als zwei- und viertürige Limousine, sowie als Cabriolet und Roadster verkauft. Die Produktion des Sturm wurde kriegsbedingt im Jahr 1939 eingestellt.
Von 1938 bis 1941 baute Hanomag den vollkommen neuartigen Hanomag 1,3-Liter, Typ Autobahn. Dieser Wagen verfügte erstmals in der Hanomag-Geschichte über einen vollgasfesten Motor sowie über eine selbsttragende Karosserie. Aufgrund der Sicke im Wagendach nannte der Volksmund dieses Modell „Stahlhelm".
Hanomag 1,3-Liter, Typ Autobahn Nachdem im Jahre 1941 die PKW-Produktion zum völligen Erliegen kam, und der Neuanfang nach dem Krieg dadurch erschwert wurde, da die Presswerkzeuge für die Stahlhelm-Karosserien in der „Ostzone” festgehalten wurden, begann man etwas grundlegend Neues zu entwickeln. Leider beendeten produktions- und versorgungstechnische sowie unternehmenspolitische Probleme das ehrgeizige Projekt „Hanomag Partner" schon vor dem eigentlichen Produktionsbeginn. Das Jahr 1951 markiert also sowohl den Neubeginn als auch Hanomag Partner, Werkspressefoto, 1951 das endgültige Ende des Hanomag-Automobilbaus.
In Antwort auf:Ebenfalls im Jahr 1934 erschien eine besonders elegante und leistungsstarke Variante des Rekord, der Hanomag Sturm. Dieser war mit einem 2,2-Liter, ab 1937 2,3-Liter-Sechszylinder-Motor ausgestattet, der anfangs 50, später dann 55 PS lieferte. Das Auto wurde als zwei- und viertürige Limousine, sowie als Cabriolet und Roadster verkauft. Die Produktion des Sturm wurde kriegsbedingt im Jahr 1939 eingestellt.
Hallo Michael,
Eine kleine Ergänzung zum Hanomag Sturm Kabriolet:
Ab Werk wurde das Sturm Kabriolet von AmbiBudd gebaut. Aber in dieser Zeit war es noch üblich, das Fahrgestelle geordert wurden und Fahrzeuge von einem Karrosier fertig gebaut wurden. Ausser AmbiBudd wurden noch Sturm Kabriolets von Gläser in Dresden und Karmann in Osnabrück karosseriert. AmbiBudd-Fahrzeuge haben Ganzstahlkarosserien, Gläser- und Karmanfahrzeuge haben ein Holzskelett mit Blechbeplankung. Es gab sie 2- und 4sitzig. Aufgrund des grösseren Zeitaufwandes waren die Karmann- und Gläserfahrzeuge die nobleren Autos und wurden besser gepflegt. Heute gibt von gemunkelten ca. 200 Kabriolets prozentual gesehen Unmengen an Gläser- und Karmannkaroserien, aber nur noch zwei bekannte, nicht fahrbereite Sturm AmbiBudd Kabriolets.
hier ein Bild eines Sturm AmbiBudd
und hier der Rest eines solchen Fahrzeugen das wohl in ein paar Jahren wieder auf der Strasse sein wird
Genau, Wally..... der steht Dir doch nur im Weg 'rum, so, wie ich das sehe, brauchst Du Platz in der Garage.....
Aber hier sieht man wieder die enorme Blechqualität, die es damals gab. Allein die Kotflügel - nix d'ran! Ein 70er-Jahre-Auto wäre wohl schon längst ein Fall für Handfeger und Schaufel.
Leider gehört der Hanomag nicht mir, da wäre er längst schon wieder auf der Straße. Das Bild habe ich mal bei einer Ersatzteil-Suchfahrt für meine Zündapp gemacht. Habe auch einiges bekommen. Da standen Schätzchen rum, das einen die Augen fast rausgefallen sind.
Sollte jemand noch einen Kommissbrot oder Sturm (auch Teile davon) irgend wo stehen haben oder wissen wo noch ein Fahrzeug vergraben ist, dann bitte E-Mail an mich hanomagpkwforum@yahoo.de oder hier http://hanomagpkw.iphpbb.com einstellen. Aber bitte kein Fantasiepreis ....
Gruss KalleWitsch
................................................................ Wenn Du bis zum Hals in der Scheisse steckst, dann lass bloss den Kopf nicht hängen
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