Die Wagenfabrik Jos. Neuss war ein deutscher Stellmacherbetrieb und Hersteller von Karosserien, der in Berlin ansässig war.
Der Betrieb wurde 1857 von Joseph Neuss sen. (1818–1889) in Berlin-Halensee zur Herstellung von Kutschen gegründet. Bald war Neuss die größte Kutschenfabrik Deutschlands. In den 1870er Jahren übergab er die Firma an seinen Sohn, Joseph Neuss jun.. In den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts übernahm Karl Trutz (1873–1950) den Betrieb, gab die Herstellung von Kutschen auf, und begann, Karosserien für Automobile zu fertigen.
In den 1920er Jahren war Jos. Neuss, der besonders elegante Cabriolets herstellte, die bestangesehene Karosseriemarke in Deutschland. Luxusaufbauten für Fahrgestelle von Maybach, Mercedes-Benz, Horch, Audi, Hansa-Lloyd und Bugatti bot man an. Jos. Neuss hatte die deutsche Vertretung für Bugatti-Automobile. Ab 1930 gab man sich etwas bescheidener und bot auch Aufbauten für Mittelklassefahrzeuge von Steyr und Wanderer an.
1933 zog sich Trutz aus Altersgründen aus dem Geschäft zurück und Erdmann & Rossi übernahm das Unternehmen. Den Namen „Jos. Neuss“ führte man stolz noch jahrelang mit dem eigenen Namen.
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